Mein Leben hier
Jetzt ist schon ein Monat um, seitdem ich hier angekommen bin und alles vollkommen neu war. Inzwischen komme ich hier aber gut zurecht und fühle mich wohl. Auch mit meiner Familie bin ich immernoch total zufrieden. Mit Adriana (meine Gastmutter) kann ich über alles reden und mit ihr verstehe ich mich total gut. Sie arbeitet momentan nicht und ist deswegen viel zuhause. Ich bekomme immer als erstes mein Mittagessen und helfen darf ich schonmal gar nicht. Ich soll mich einfach hinsetzen und essen. Abends fragt sie mich dann immer, ob ich noch Hunger habe und stellt mir dann alles hin oder macht mir noch einen Tee. Mittags wird immer zusammen gegessen und abends isst dann jeder wann und was er will. Morgens esse ich auch immer alleine, weil wir alle zu unterschiedlichen Zeiten los müssen.
Mit Marcos (mein Gastvater) verstehe ich mich auch gut, aber unterhalte mich nicht so viel mit ihm, weil er sehr viel arbeitet. Er ist immer nur zum Mittag und nachmittags mal kurz zuhause und kommt dann auch erst spät abends wieder.
Lucas (der Sohn, 5 Jahre) kommt manchmal einfach in mein Zimmer, wenn ich die Tür aufhabe, guckt sich meine Sachen an und spielt mit denen. Gestern hat er meine Kamera entdeckt und hat erstmal wild drauflos geknipst. Aber solange er nichts kaputt macht oder frech wird habe ich da kein Problem mit und er ist auch sonst ganz süß. Er geht vormittags immer zur Schule und sitzt dann fast den ganzen Nachmittag vor dem Fernseher bzw. der Fernseher ist den ganzen Tag an und er spielt dann davor.
Was ich ein bisschen schade finde ist, dass die eigentlich gar nicht mal zusammen sitzen und quatschen oder was spielen. Aber es gibt auch kein richtiges Wohnzimmer sondern nur einen großen Esstisch und einen kleinen Tisch mit ein paar Stühlen, aber so gemütlich zum zusammensitzen ist das nicht. Die drei halten sich viel in ihrem Schlafzimmer auf, wo auch der Fernseher steht.
Die Mutter von Adriana (Renata) kommt auch oft vorbei. Sie wohnt hier gleich um die Ecke. Sie kommt ursprünglich aus Italien, also haben sie auch einen Bezug zu Europa und können sich ganz gut vorstellen, wie anders das für mich hier ist. Immer wenn sie hier ist erzählt sie mir tausend Sachen und redet ganz viel mit mir. Nur leider vergisst sie immer wieder wie ich heiße und wenn ich ihr erzähle, was ich am Wochenende mache, muss ich ihr danach alles nochmal erzählen.
Die Familie hat auch deswegen noch einen Bezug zu Europa, weil Adrianas Bruder, den ich auch schon einmal getroffen habe, in Wien Geige studiert hat und ihre Schwester einen deutschen Mann hat.
Am Wochenende fragen Marcos und Adriana mich meistens, was ich denn vorhabe und schlagen mir einige Sachen vor, die wir zusammen machen können, falls ich noch keine Pläne habe.
Auch was das weggehen angeht, lassen sie mir alle Freiheiten. Ich soll immer das tun, wozu ich Lust habe.
Wir Freiwilligen treffen uns relativ oft abends. Es sind nicht immer alle dabei, aber es gibt dann oft abends eine kleine Gruppe, die noch in ein Restaurant oder eine Bar geht. Ich habe das Glück, dass ich im Zentrum wohne und zu den meisten Treffpunkten, zusammen mit Johannes, der wohnt hier gleich um die Ecke, zu Fuß gehen kann. Die meisten anderen müssen dann mit dem Taxi fahren.
Der Nachteil am Zentrum ist die Lautstärke. Von meinem Fenster kann ich direkt auf eine Disko gucken, die nur einen Außenbereich hat und bei der es freitags immer gegen 14 Uhr losgeht. Außerdem sind die Fenster nicht ganz dicht, sodass man viel von der großen Straße hört. Aber zum Glück habe ich Ohropax, sodass ich meistens doch ganz gut schlafen kann.
Hier in Bolivien gibt es ein paar Dinge, die man beachten muss: Man darf kein Leitungswasser trinken, Man darf kein Toilettenpapier ins Klo werfen, weil die Leitungen zu klein sind, dafür gibt es immer einen Eimer neben dem Klo und vor allem als Frau sollte man nicht alleine im Dunkeln unterwegs sein. Schon am Tag habe ich manchmal das Gefühl, dass mir alle hinterher gucken. Es kommt auch schonmal vor, dass mir hinterhergepfiffen oder -gerufen wird. Blonde und so hellhäutige Menschen gibt es hier schon sehr wenig. Deswegen würde ich hier in der Stadt auch niemals kurze Hosen tragen, weil mir die Leute nochmehr hinterherstarren würden. Das ist mir dann doch zu unangenehm. Man merkt schon den Unterschied, wenn man ein T-Shirt trägt oder ein ärmelloses Top. Ich muss mich wohl einfach noch dran gewöhnen, dass ich hier anders bin.
Auch die Arbeit im Centro Manuela Gandarillas, macht immernoch Spaß. Es ist schön zu merken, dass sich die Kinder freuen, wenn ich komme und Spaß am musikmachen haben. Auf das Konzert im November wird fleißig hingearbeitet. Leider fallen noch ca 1 1/2 Wochen Probenzeit aus, weil hier ständig irgendwelche Feste sind und an den Tagen dann kein richtiger Unterricht ist. Morgen und Übermorgen wird zum Beispiel der Geburtstag der Schule gefeiert.
Ab dieser Woche habe ich auch noch eine Arbeit. Clara (wir machen zusammen das Musikprojekt in der Schule) und ich wurden gefragt, ob wir noch in einem Waisenhaus arbeiten wollen, in dem es keinen Musiklehrer gibt. Die haben dort einige Instrumente und manche Kinder können auch das ein oder andere spielen. Da wir sowieso noch für ein paar Nachmittage eine Beschäftigung gesucht haben, kam das Angebot sehr gelegen. Wir arbeiten dort nun noch Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils so 3 Stunden. Bei dieser Arbeit haben wir ziemlich viele Freiheiten, weil die einfach froh sind, dass dort wieder Freiwillige sind, die Musik machen. Ich bin gespannt, wie das da so laufen wird und ob uns die Kinder überhaupt ernst nehmen und wir denen was beibringen können. Wir haben schon ein Paar Lieder rausgesucht. Wir müssen einfach erstmal gucken, wie das da alles abläuft und dann spielt sich das schon ein.
Wenn ich ab jetzt noch 3 Nachmittage arbeite, dann gehen die Wochen bestimmt noch schneller um und die Zeit vergeht wie im Nu...
Mit Marcos (mein Gastvater) verstehe ich mich auch gut, aber unterhalte mich nicht so viel mit ihm, weil er sehr viel arbeitet. Er ist immer nur zum Mittag und nachmittags mal kurz zuhause und kommt dann auch erst spät abends wieder.
Lucas (der Sohn, 5 Jahre) kommt manchmal einfach in mein Zimmer, wenn ich die Tür aufhabe, guckt sich meine Sachen an und spielt mit denen. Gestern hat er meine Kamera entdeckt und hat erstmal wild drauflos geknipst. Aber solange er nichts kaputt macht oder frech wird habe ich da kein Problem mit und er ist auch sonst ganz süß. Er geht vormittags immer zur Schule und sitzt dann fast den ganzen Nachmittag vor dem Fernseher bzw. der Fernseher ist den ganzen Tag an und er spielt dann davor.
Was ich ein bisschen schade finde ist, dass die eigentlich gar nicht mal zusammen sitzen und quatschen oder was spielen. Aber es gibt auch kein richtiges Wohnzimmer sondern nur einen großen Esstisch und einen kleinen Tisch mit ein paar Stühlen, aber so gemütlich zum zusammensitzen ist das nicht. Die drei halten sich viel in ihrem Schlafzimmer auf, wo auch der Fernseher steht.
Die Mutter von Adriana (Renata) kommt auch oft vorbei. Sie wohnt hier gleich um die Ecke. Sie kommt ursprünglich aus Italien, also haben sie auch einen Bezug zu Europa und können sich ganz gut vorstellen, wie anders das für mich hier ist. Immer wenn sie hier ist erzählt sie mir tausend Sachen und redet ganz viel mit mir. Nur leider vergisst sie immer wieder wie ich heiße und wenn ich ihr erzähle, was ich am Wochenende mache, muss ich ihr danach alles nochmal erzählen.
Die Familie hat auch deswegen noch einen Bezug zu Europa, weil Adrianas Bruder, den ich auch schon einmal getroffen habe, in Wien Geige studiert hat und ihre Schwester einen deutschen Mann hat.
Am Wochenende fragen Marcos und Adriana mich meistens, was ich denn vorhabe und schlagen mir einige Sachen vor, die wir zusammen machen können, falls ich noch keine Pläne habe.
Auch was das weggehen angeht, lassen sie mir alle Freiheiten. Ich soll immer das tun, wozu ich Lust habe.
Wir Freiwilligen treffen uns relativ oft abends. Es sind nicht immer alle dabei, aber es gibt dann oft abends eine kleine Gruppe, die noch in ein Restaurant oder eine Bar geht. Ich habe das Glück, dass ich im Zentrum wohne und zu den meisten Treffpunkten, zusammen mit Johannes, der wohnt hier gleich um die Ecke, zu Fuß gehen kann. Die meisten anderen müssen dann mit dem Taxi fahren.
Der Nachteil am Zentrum ist die Lautstärke. Von meinem Fenster kann ich direkt auf eine Disko gucken, die nur einen Außenbereich hat und bei der es freitags immer gegen 14 Uhr losgeht. Außerdem sind die Fenster nicht ganz dicht, sodass man viel von der großen Straße hört. Aber zum Glück habe ich Ohropax, sodass ich meistens doch ganz gut schlafen kann.
Hier in Bolivien gibt es ein paar Dinge, die man beachten muss: Man darf kein Leitungswasser trinken, Man darf kein Toilettenpapier ins Klo werfen, weil die Leitungen zu klein sind, dafür gibt es immer einen Eimer neben dem Klo und vor allem als Frau sollte man nicht alleine im Dunkeln unterwegs sein. Schon am Tag habe ich manchmal das Gefühl, dass mir alle hinterher gucken. Es kommt auch schonmal vor, dass mir hinterhergepfiffen oder -gerufen wird. Blonde und so hellhäutige Menschen gibt es hier schon sehr wenig. Deswegen würde ich hier in der Stadt auch niemals kurze Hosen tragen, weil mir die Leute nochmehr hinterherstarren würden. Das ist mir dann doch zu unangenehm. Man merkt schon den Unterschied, wenn man ein T-Shirt trägt oder ein ärmelloses Top. Ich muss mich wohl einfach noch dran gewöhnen, dass ich hier anders bin.
Auch die Arbeit im Centro Manuela Gandarillas, macht immernoch Spaß. Es ist schön zu merken, dass sich die Kinder freuen, wenn ich komme und Spaß am musikmachen haben. Auf das Konzert im November wird fleißig hingearbeitet. Leider fallen noch ca 1 1/2 Wochen Probenzeit aus, weil hier ständig irgendwelche Feste sind und an den Tagen dann kein richtiger Unterricht ist. Morgen und Übermorgen wird zum Beispiel der Geburtstag der Schule gefeiert.
Ab dieser Woche habe ich auch noch eine Arbeit. Clara (wir machen zusammen das Musikprojekt in der Schule) und ich wurden gefragt, ob wir noch in einem Waisenhaus arbeiten wollen, in dem es keinen Musiklehrer gibt. Die haben dort einige Instrumente und manche Kinder können auch das ein oder andere spielen. Da wir sowieso noch für ein paar Nachmittage eine Beschäftigung gesucht haben, kam das Angebot sehr gelegen. Wir arbeiten dort nun noch Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils so 3 Stunden. Bei dieser Arbeit haben wir ziemlich viele Freiheiten, weil die einfach froh sind, dass dort wieder Freiwillige sind, die Musik machen. Ich bin gespannt, wie das da so laufen wird und ob uns die Kinder überhaupt ernst nehmen und wir denen was beibringen können. Wir haben schon ein Paar Lieder rausgesucht. Wir müssen einfach erstmal gucken, wie das da alles abläuft und dann spielt sich das schon ein.
Wenn ich ab jetzt noch 3 Nachmittage arbeite, dann gehen die Wochen bestimmt noch schneller um und die Zeit vergeht wie im Nu...
ebo22 - 1. Okt, 01:22